Nennt uns Eure Herausforderungen bei der Verwendung offener Daten!

Autorin
Christine Möhrke-Sobolewski
Universität Basel

Darf ich Temperaturdaten privater Wetterstationen nutzen? Darf ich sie in ein Datenrepository stellen? Wie verhält es sich mit datenschutzrechtlichen Regelungen, wenn ich Patientendaten im Wege von Open Data veröffentlichen will? Fragen dieser Art stellen sich viele Forschende, die mit Big Data arbeiten. Welche Wissenschaftsbereiche arbeiten am wenigsten mit Open Data und liegt das an dem besonderen Rechtsrahmen? Dies fragt man sich auf der Seite der Institutionen. Insgesamt bestehen rund um das Ziel der Open Data viele Fragestellungen, die in einen rechtlichen Kontext gestellt werden müssen.

Open Data ist nicht nur ein Schlagwort – der Schweizerische Nationalfonds möchte Open Data leben. Im Fokus künftiger Forschung steht der Datenaustausch. Trotz gesetzgeberischer Initiativen zur Förderung offener Daten / Open Data deutet vieles darauf hin, dass Daten weiterhin unzugänglich, zu wenig genutzt oder anderweitig für die Forschung gesperrt bleiben.

Neues Querschnittprojekt «Open Data and Legal Strings»

Aus diesem Grund wird ab Januar 2020 das neue Querschnittprojekt «Open Data and Legal Strings» unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Gless (Universität Basel) sowie ihren Mitarbeiterinnen Christine Möhrke-Sobolewski (Universität Basel) und Susanne Knickmeier (MPI, Freiburg) die Arbeit aufnehmen und die rechtlichen Herausforderungen bei der Öffnung von Daten zur Nutzung durch andere untersuchen.

Ziel des Projekts ist es, zentrale Fragen von Open Data und öffentlich finanzierter Forschung in der Schweiz zu identifizieren und für gemeinsame Lösungsansätze aufzuarbeiten. Dafür müssen Herausforderungen und Probleme benannt werden, denen sich öffentlich finanzierte Wissenschaft heute gegenübersieht, wenn sie Daten öffnen oder bereits offene Daten nutzen wollen. Dies soll letztendlich in einer Art «Karte» münden, welche die wichtigsten Schwierigkeiten aufzeigt, mit denen wissenschaftliche Institutionen und Forschende am häufigsten konfrontiert sind. Damit erhalten die Forschenden ein Instrument, um bei der Projektkonzipierung die rechtlichen Herausforderungen rund um Open Data einordnen zu können.

Umfrage bei Forschenden des NFP 75

Dafür wird das Team zunächst Forschende aus dem NFP 75 (und evtl. dem NFP 77) anschreiben und um Beantwortung einer Online-Umfrage bitten. In einem zweiten Schritt werden die Informationen durch semi-strukturierte qualitative Interviews mit ausgewählten Forschenden des Programms gesammelt. Im Laufe des Jahres 2020 werden begleitend Workshops mit Interessierten durchführt werden, deren Ergebnisse einerseits mit ersten Ergebnissen von Interviews rückgekoppelt werden können. Andererseits soll den Workshopteilnehmern auch ein Basiswissen zu den grundlegenden Fragen von Open Data vermittelt und auf diese Weise eine Anwendung von Open Data auf ihre eigenen Projekte ermöglicht werden. Eine rechtliche Analyse wird dann mit den Ergebnissen der empirischen Studie beginnen und Einblick in den rechtlichen Rahmen des Datenzugangs für die öffentliche Forschung geben.

Zum Projekt

Weiterführende Links