Big Data: was und warum

Zunehmend ausgefeiltere Hardware und Software ermöglichen die Sammlung und die Analyse von Datenmengen in nie dagewesenem Umfang. Diese bieten das Potenzial für eine weitreichende Wertschöpfung im öffentlichen und im privaten Sektor. Die verantwortungsvolle Umsetzung von Big-Data-Anwendungen erfordert Forschung zu allen Aspekten von Big Data, einschliesslich IT-Infrastrukturen, Datenanalysemethoden sowie ethischer Richtlinien und rechtlicher Rahmenbedingungen.

Die zunehmende Digitalisierung der öffentlichen, privaten und persönlichen Sphären produziert immer grössere Datenmengen. Big Data bezieht sich im Allgemeinen auf Datensätze, deren Grössen und andere Eigenschaften Herausforderungen für die aktuellen Informations- und Kommunikationstechnologien darstellen und neue Lösungen erfordern. Neben der Grösse (oder dem Datenvolumen) beschreibt «Big Data» auch die Geschwindigkeit der Datenerstellung und -verarbeitung, ihre Vielfalt und ihre Wahrhaftigkeit. Der Umfang von Big Data entwickelt sich daher mit dem technologischen Fortschritt ständig weiter.

Big Data erfassen einen immer grösseren Teil unseres gesellschaftlichen, beruflichen und individuellen Lebens, wie auch von Geschäftstransaktionen, Industrieprodukten und wissenschaftlicher Forschung. Einige grosse Datensätze sind persönlicher Natur, andere nicht. Die Daten werden von Websites, Apps, Kameras sowie von Sensoren in Smartphones, Fahrzeugen, industriellen Produktionslinien oder Umweltüberwachungssystemen erfasst.

Das NFP 75 hat entlang der gesamten Wertschöpfungskette bedeutende Beiträge geleistet und die Fähigkeit gestärkt, Big-Data-Technologien zu entwickeln, Anwendungen einzusetzen und die Regulierungen in der Schweiz anzupassen.

Warum es eine starke Forschung braucht – in der Schweiz

Die Förderung einer äusserst wettbewerbsfähigen Big-Data-Forschung in der Schweiz ist aus mehreren Gründen von strategischer Bedeutung.

  • Es ist entscheidend, am Puls der internationalen Entwicklungen zu bleiben, die Big Data prägen. Schweizer Forschungs- und Innovationsprojekte erhalten nur dann Zugang zu weltweiten Expert:innen und den neuesten Erkenntnissen, wenn sie selbst etwas zu bieten haben, denn die Besten arbeiten nur mit den Besten zusammen.
  • Das derzeitige hohe Forschungs- und Ausbildungsniveau der Schweiz hat wichtige Big-Data-Unternehmen und einige grosse privatwirtschaftliche Forschungszentren ins Land gelockt.
  • Die Schweiz muss sicherstellen, dass sie in der Lage ist, Spezialist:innen für Big Data, die international immer gefragter sein werden, auszubilden, anzuziehen und zu halten.
  • Zahlreiche Aspekte von Big Data, insbesondere ethische, rechtliche und gesellschaftliche, sind für die Schweiz spezifisch und erfordern daher Erkenntnisse von in der Schweiz tätigen Wissenschaftler:innen.
  • Multinationale Unternehmen reizen oft die Grenzen von Big-Data-Technologien aus und bestimmen in diesem Bereich zunehmend den Kurs. Um eine gewisse Kontrolle über Technologien und die Richtung der Entwicklungen zu behalten, ist eine starke öffentliche Forschungsgemeinschaft notwendig.
  • Die Forschung trägt dazu bei, dass die Öffentlichkeit informiert wird. Forschende tragen zur Verbreitung neuer Forschungsergebnisse bei und unterstützen die Öffentlichkeit, die Regierung und private Unternehmen dabei, fundierte Beiträge zu demokratischen Prozessen und Entscheidungsfindungen zu leisten.
  • Qualitativ hochwertige Forschung trägt zu einer qualitativ hochwertigen Bildung bei, die für qualifizierte Arbeitskräfte im privaten und im öffentlichen Sektor entscheidend ist.

Das Nationale Forschungsprogramm “Big Data”

Das NFP 75 wurde 2014/2015 konzipiert. Es ergänzt die nationalen strategischen Programme zur Förderung der Digitalisierung, wie die «Strategie Digitale Schweiz» des Bundesrates, die branchenübergreifende Initiative DigitalSwitzerland, die Swiss Digital Initiative sowie spezifische Forschungsinitiativen wie Digital Lives.

Schlussfolgerungen

Die Schlussfolgerungen der Leitungsgruppe des NFP 75 enthalten Vorschläge, wie eine verantwortungsvolle Wertschöpfung aus Big Data erleichtert werden kann, und leisten einen Beitrag zu den politischen und fachlichen Debatten über diese neue Ressource.

The road ahead – ein Ausblick 

Die Gesellschaft muss sich auf die potenziell disruptiven Veränderungen einstellen, die Big Data und Anwendungen maschinellen Lernens bewirken können. Dieser Ausblick gibt eienn Überblick über die wichtigsten Chancen und Herausforderungen gegeben, die vor uns liegen.