Big Data und digitale Souveränität

Autorin
Dr. Eleonora Viganò
Universität Zürich

Einerseits stellen Big Data das Konzept der staatlichen Souveränität in Frage, da diese Daten immateriell sind und sich über Staatsgrenzen hinweg ausbreiten. Andererseits wird Big Data mit einem neuen Begriff von Souveränität in Verbindung gebracht: der digitalen Souveränität. In diesem Abschnitt werde ich zunächst die beiden Bedeutungen von digitaler Souveränität im Zusammenhang mit Big Data vorstellen, nämlich die Autonomie eines Staates bei der Regulierung und dem Schutz der Daten seiner Bürgerinnen und Bürger und die Selbstbestimmung der Nutzerinnen und Nutzer bei der Verwendung ihrer persönlichen Daten. Dann werde ich zeigen, dass die beiden Bedeutungen im Fall von Big Data miteinander in Konflikt stehen, weil letzteres ein Gut ist, auf das sowohl Individuen als auch Staaten ihre Autonomie ausüben wollen.

Empfehlungen

Da Big Data immateriell sind, können sie nicht auf eine Weise reguliert werden, die auf der Souveränität des Staates über einen endlichen physischen Raum beruht. Folglich sollten sich die Staaten untereinander abstimmen und zusammenarbeiten, um die Erhebung, Speicherung, Weitergabe und Übertragung von Big Data zu regeln. Dabei muss das Ziel des Staates, die Sicherheit seiner digitalen Infrastruktur zu schützen, gegen die Autonomie seiner Bürgerinnen und Bürger abgewogen werden, um ungerechtfertigte Eingriffe des Staates in das Privatleben zu vermeiden.

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