Mehr über ethische und rechtliche Fragen der Big-Data-Forschung

Autorin
Beatrice Huber
NFP 75 „Big Data“

Am 19. Juni trafen sich in Basel Fachleute zum zweiten Symposium «Ethische und rechtliche Fragen der Big-Data-Forschung».

Big Data wird zunehmend in den Natur-, Geistes- und Medizinwissenschaften eingesetzt, um neue evidenzbasierte Erkenntnisse disziplinübergreifend zu gewinnen. Die Forschung mit Big Data wirft aber auch wichtige ethische und rechtliche Fragen auf. Ziel des Symposiums war es, einige der drängendsten ethischen Fragen zu untersuchen, darunter Anonymisierung, Schutz von Menschen, Fairness und Datenschutz. Das Symposium war in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil diskutierten Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler die ethischen und rechtlichen Herausforderungen, die mit dem Nutzen von Big Data in ihrem Bereich entstehen. Im zweiten Teil gaben Juristinnen und Juristen ihre Sicht auf das Thema.

Eröffnet wurde das Symposium von Prof. Bernice Simone Elger, Leiterin des Instituts für Bio- und Medizinethik an der Universität Basel und Projektleiterin des NFP75-Projekts «Die Regulierung der Big-Data-gestützten Forschung: eine neue Herausforderung». In der Keynote-Rede sprach Jenny Krutzinna, Postdoc-Forscherin am Center for Research on Discretion and Paternalism an der Universität Bergen, Norwegen, über die Besonderheiten von biomedizinischer Big Data.

Big Data in den Sozialwissenschaften

Im zweiten Vortrag des Tages sprach Prof. Ulrich Matter von der School of Economics and Political Science an der Universität St. Gallen über das Mapping der Online-Mediensphäre.

Prof. Sophie Mützel vom Soziologischen Seminar der Universität Luzern und Projektleiterin des NFP75-Projekts «Der Umgang mit Big Data: Methoden für eine Soziologie des 21. Jahrhunderts», sprach über die Möglichkeiten von Big Data für die Soziologie.

Thomas Häussler, Oberassistent am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Bern, berichtete über zwei «tektonischen» Verschiebungen in den Kommunikationswissenschaften durch die Digitalisierung und stellte seine Arbeiten zum Thema Klimawandel vor.

Rechtliche Auswirkungen der Big Data Research

Thomas Gruberski, Jurist am Universitätsspital Basel, sprach über rechtliche Auswirkungen betreffend Big-Data-Forschung mit Schwerpunkt biomedizinische Daten.

Bruno Bäriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich, stellte den Datenschutzrahmen für die Forschungszusammenarbeit CH‒EU vor.

Der Vortrag von Prof. Silvia Salardi von der School of Law, Universität Milano-Bicocca, Italien, beschäftigte sich mit der wissenschaftlichen Forschung mit Big Data durch die Linse des DSGVO.

Mehr auf Englisch